Am 20. November wurde der Bericht der Parlamentarischen Verwaltungskontrolle (PVK) zur Wirksamkeitsmessung in der Internationalen Zusammenarbeit zuhanden der GPK-S veröffentlicht. Die Untersuchung fokussierte sich auf die Evaluation als Hauptinstrument der Wirksamkeitsmessung der verantwortlichen Bundesstellen (DEZA, SECO, AFM). Die GPK-S kommt zum Schluss, "dass Evaluationen im Prinzip ein geeignetes Instrument zur Wirksamkeitsmessung in der IZA sind. Allerdings müssen die Qualität und die Nutzung gewisser Evaluationsarten aus Sicht der Kommission teilweise verbessert werden. Auch ist die Art und Weise, wie der Bundesrat Evaluationen zur Rechenschaftslegung gegenüber Parlament und Öffentlichkeit einsetzt, anzupassen".
Coopération Globale begrüsst die Diskussion um eine “Wirksamkeitsmessung in der IZA”. Gleichtzeitig ist eine Einbettung nötig.
Die Internationale Zusammenarbeit (IZA) der Schweiz geniesst international einen hervorragenden Ruf und beeinflusst das Leben von Millionen von Menschen positiv. Dies bestätigen u.a. die OECD-DAC Peer Reviews und Erfolge aus zahlreichen Projekten/Programmen. Ferner darf nicht vergessen werden, dass die IZA im Vergleich zu anderen staatlichen Aufgaben überdurchschnittlich evaluiert wird.
Bei der Messung der Wirksamkeit besteht Verbesserungspotenzial, wobei für Coopération Globale vier Punkte zentral sind:
Der Impact, die eigentliche Wirkung, sollte im Vordergrund stehen. So zeigt der PVK-Bericht, dass der Impact nur in 50-60 Prozent der Berichte dezidiert untersucht wird.
Die Mittel für Evaluationen liegen in der Schweiz mit 2.5% eher im unteren Bereich. Entsprechende Mittel sollten nicht als Kosten, sondern Investitionen in eine generell wirksamere IZA gesehen werden.
Wissenschaftliche Evidenz kann stärker in die Projektplanung einfliessen. Die Schweiz kann hier auf kostenlos verfügbare Studien der weltweit führenden Institutionen aufbauen.
Die Zahl der Evaluationen mit besonders rigorosen Methoden (Impact Studies) ist in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern relativ tief. Dies erklärt u.a. auch die Mängel, die im methodischen Bereich von Evaluationen festgestellt wurden.
Coopération Globale wünscht sich eine sachliche Diskussion zu diesen Themen, welche die Erfolge der Schweizer IZA würdigt, aber auch das Potenzial anerkennt, bestehende robuste Evidenz besser zu nutzen und mehr rigorose Evaluationen durchzuführen. Nur so kann die tatsächliche Wirksamkeit von Vorhaben eruiert werden und die IZA sich entsprechend noch stärker auf die wirksamsten Programme fokussieren und mehr Menschen helfen.
Comments